Anethum graveolens
(wissenschaftlicher Name)

Als Heilpflanze machte sich der Buchweizen erst spät einen Namen: In den 70er-Jahren wiesen Forscher nach, dass Buchweizen reich an Rutin (Rutosid) ist: Seine Blätter enthalten bis zu 8 % dieses sekundären Pflanzenstoffs aus der Gruppe der Flavonoide. Studien zufolge hilft Rutin bei Venenschwäche, indem es die Durchblutung in den kleinen Gefäßen (Venolen und Kapillaren) verbessert. Zudem reduziert Rutin die Brüchigkeit der Kapillaren, sodass weniger Flüssigkeit aus dem Gefäß in das umgebende Gewebe austritt. Diese gefäßabdichtende Wirkung beugt Schwellungen durch Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) vor.
Medizinisch verwendet wird vor allem Buchweizen-Tee. Außerdem findet sich Buchweizenextrakt in einigen Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Fertigpräparaten. Auch in der Homöopathie kommt Buchweizen zum Einsatz. Die Wirksamkeit für homöopathische Anwendungen ist allerdings wissenschaftlich nicht belegt.

Auch in jüngerer Vergangenheit wurden die Dillfrüchte und das aus ihnen gewonnene ätherische Öl gegen Erbrechen und krampfhafte Unterleibsbeschwerden eingesetzt, zusätzlich gegen Schluckauf. In Indien kaut man außerdem die Dillsamen, um Mundgeruch loszuwerden.
Dem Volksglauben nach konnte Dill Dämonen vertreiben. Außerdem sollte er einer Braut die Herrschaft in ihrer künftigen Ehe verschaffen können.

Charakteristik

Die einjährige Pflanze gehört zur Familie der Doldenblütler und wird 30–70 cm – selten auch 120 cm – hoch. Ihre Farbe reicht von hellgrün bis türkisgrün. Die unteren Laubblätter sind mehrfach gefiedert. Charakteristisch für Dill ist sein feiner, stark aromatischer Duft.
Die kleinen gelben Blüten stehen in großen vielstrahligen doldigen Blütenständen. Die spitz-ovalen Dillsamen sind abgeflacht. Die Dillfrüchte reifen zwischen Juli und September und werden vom Wind verbreitet. In dieser Zeit kann man die Dillfrüchte ernten, sobald die Dolden vertrocknet sind. 

 Vom Dill gibt es drei Varietäten: den Gartendill, den Ackerdill und den indischen Dill. Besonders das ätherische Öl des Gartendills ist reich an Carvonöl.
Dill ist heutzutage als Kulturpflanze nahezu auf dem ganzen europäischen und amerikanischen Kontinent verbreitet. Als ursprüngliche Herkunftsgebiete gelten Vorderasien, die Mittelmeerregion und Südrußland. 

Anwendung

Volksmedizin und Naturheilkunde: bei Magenschmerzen, Blähungen und Verdauungsstörungen. Unterstützend bei Husten- und Erkältungskrankheiten sowie Grippe. Einsatz auch als harntreibendes Mittel.
Indische Medizin: gegen Mundgeruch, bei Wurmerkrankungen, Atemwegsbeschwerden und Syphilis.

Dosierung

Soweit nicht anders verordnet, liegt die mittlere Tagesdosis bei 3 g (1 TL) der Droge.
Beim ätherischen Öl liegt die Tagesdosis bei 0,1–0,3 g.
Tee: 2,5 g Kraut auf 1 Tasse, mit kochendem Wasser aufgießen und 15 min ziehen lassen. Täglich 2 Tassen nach den Mahlzeiten trinken.
Sitzbad: 30 g getrocknete Dillfrüchte in 1 l siedendes Wasser geben, kurz aufkochen und 15 min ziehen lassen.

Wirkung und Nebenwirkungen

Hauptbestandteil des ätherischen Öls im Dill ist das Carvonöl (bis zu 60 %). Die Heilpflanze wirkt krampflösend, magenwirksam und windtreibend im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Zudem wirken Dillfrüchte entzündungshemmend, da sie die Vermehrung von Bakterien eindämmen.
Bei bestimmungsgemäßer Einnahme in therapeutischer Dosis sind für Dill keine Anwendungsrisiken und Nebenwirkungen bekannt. Gegenanzeigen liegen ebenfalls nicht vor. 

Allerdings wirkt der Saft von frischen Dillpflanzen phototoxisch, d.h. kommt der Saft bei gleichzeitiger Sonneneinstrahlung mit der Haut in Kontakt, kann es an den betroffenen Stellen zu entzündlichen Hautreaktionen kommen.

Anwendung in Lebensmitteln

Dill ist eine vielseitig einsetzbare Gewürzpflanze. Mit den gefiederten Blättern lassen sich Salate, Soßen, Suppen und eingelegtes Gemüse würzen. Besonders gut passt Dill zu Fischgerichten und Fischsoßen sowie Gewürzgurken. Von letzterer Verwendung rührt die umgangssprachliche Bezeichnung als Gurkenkraut her. In Frankreich gibt man Dill auch oft Kuchen und Teigen als Gewürz bei.

Quelle: apotheken.de